Häufige Fragen zu NaturGangArt

Fragen , die mir immer wieder begegnen

1) „Ich bin in meiner Trauer oft alleine und fürchte ich vor dem Alleinsein dort draußen“

Sie müssen sich keinen Druck machen, was sie draussen machen sollen oder welches Thema wohl Ihr vorherrschendes ist. Bei der Einführung vor dem NaturGang biete ich Ihnen einen klaren Impuls, der ein Geländer für die Zeit sein kann. Und ganz wichtig: Sie müssen nichts vorweisen nach der Zeit – was im Aussen und Innen geschieht, geschieht, ganz ohne Wertung. Das kann sehr entspannend sein.

2) „Darf ich quer in den Wald oder brauche ich eine Genehmigung ?“

Laut Bundeswaldgesetz ist der Wald, auch Privatwald, für alle da. Jeder hat freien Zutritt, es braucht keine Genehmigung. Das Betreten ist allerdings auf eigene Gefahr und es gibt Verhaltensregeln. Z.B. ist es verboten, im Wald zu zelten und  Müll zurückzulassen. Hinweis- und Warnschilder sind zu beachten und Rücksicht auf Tiere zu nehmen. 

3) „Ich brauche keine Begleitung für einen Naturgang - ich kann auch alleine in den Wald“

Das ist prima und sehr zu empfehlen, bestimmt machen Sie dadurch wertvolle Erfahrungen.
Ein begleiteter Naturgang ermöglicht in aller Regel tiefere Erfahrungen.
Das Erlebte wird professionell gespiegelt und von anderen Teilnehmer gewürdigt.
In indigenen Kulturen, auch in Europa, war es wesentlich, dass die Gemeinschaft den aus der Stille der Wildnis Kommenden wertschätzend empfängt und aufmerksam seine Geschichte hört. Denn es war nicht nur seine Geschichte, sondern ein wertvoller Hinweis für die ganze Gemeinschaft. Ähnlich Erfahrungen machen wir beim Teilen der Geschichten in der Gruppe.

4) „Was ist denn der Unterschied zum Waldbaden ?“

Das aus Japan stammende Waldbaden (Shinrin-yoku) betont die heilsame Wirkung von Aufenthalten in der Natur auf Körper und Psyche. Stressparameter werden wirksam gesenkt, wie die Wissenschaft nachgewiesen hat. Der Fokus liegt auf dem Wohlbefinden des Menschen.
In unserer Naturarbeit ist dies eher ein gern gesehener Nebeneffekt. Bei uns geht es um die Verbindung der Seele mit der Natur, dem Lauschen und Schauen was da ist, und dem sorgfältigen Hinhören auf die Resonanz, die es in uns erzeugt. Durch diese Bilder und Stimmungen gewinnen wir mehr Klarheit und werden ermutigt, authentischer zu leben.  
Durch das anschliessende Spiegeln und Teilen der Geschichten in der Gruppe wird der Einzelne ermutigt, seinen inneren Stimmen zu ver-trauen und seinen Weg zu gehen.

5) „kann ich meinen Hund mitnehmen ?“

Das empfehle ich nicht, da dann Ihre Aufmerksamkeit geteilt ist.
Gönnen Sie sich das „Ganz bei Sich sein“

6) „Ist ein Lauschen auf die Natur mit meinem christlichen Glauben vereinbar ?“

In der Bibel sind christlicher Glaube und Naturbegegnungen offensichtlich keine Gegensätze.
Gott selbst ist ja auch da draussen. Viele faszinierende Menschen in biblischer Zeit verbrachten lange Solo-zeiten in der Wildnis: Jesus selbst, Johannes der Täufer, Paulus, Elia. Auch bei den Wüstenvätern und später Franz von Assisi waren die Wüste, bzw die Wälder der Ort, der öde genug war, um ihre Seele für das Wesentliche zu öffnen.
Natur kennt keine Religion, und damit auch keine Wertung.
Es geht in der Natur nicht um „richtige“ Systeme, Religionen oder Begriffe, sondern um eine Öffnung der Seele, letztlich für das grosse Mysterium. Menschen aus unterschiedlichen religiösen Systemen, werden ihre Erfahrungen in ihrer eigenen religiösen Sprache ausdrücken.

7) „Was ist, wenns regnet ?“

Wenns regnet, gehen wir raus. Wetterfeste Kleidung ist wichtig.
Wir gehen nicht bei gefährlichen Situationen wie Sturm oder Schneebruch

8) „Kann ich mich verirren ?"

Da, wo ich Sie hinführe, gibts eine sehr einfach Rückkehr.
Ist Ihnen dieses offene Wagnis zu unsicher, können Sie gern eine Trillerpfeife (aber NUR als Notsignal) mitnehmen

9) „Muss ich hier Bäume umarmen ?"

Was Sie da draussen machen, ist ganz Ihnen überlassen.
Es gibt keine Regeln, was man machen sollte was nicht…
Entdecken Sie Ihre kindliche Unbeschwertheit (die im Alltag oft so ansteckend wirkt), die wird Ihnen die stimmigen Impulse geben.
Erlauben sie sich, das auszuprobieren und auszudrücken, was sich Gehör und Gestalt verschaffen und angeschaut werden möchte

10) „Mir geht es schlecht, ich habe Angst, dass da draußen Dunkles auf mich wartet"

Unsere Erfahrung ist: die Natur ist immer so einfühlsam, dass Ihnen das begegnet,
was für sie passt, und sie nicht überfordert
Ihre ggfls erlebten Enttäuschungen und Verletzungen wurden Ihnen von Menschen zugefügt,
nicht von der Natur, diese gibt’s da draussen nicht. Es ist ein quasi ein „heilsamer“ Raum.

11) „Wie ist die Sache mit dem Wolf ?"

Ja, es gibt sie wieder, die Wölfe. Für uns Menschen ist das Tier keine Gefahr. Sie haben kein Interesse an uns.
Leider gibt es kulturell bedingt, tiefsitzende Ängste, die nichts mit dem faszinierende Tier zu tun haben. Der Wolf verkörpert die Dimension des Wilden und Fremden, das wir nicht kontrollieren können. Mit dem Wolf kehrt nicht nur das Wilde, sondern auch die Seele in unsere Wälder zurück. Wenn wir uns darauf einlassen, können wir uns mit unserer eigenen Wildheit und Seele tiefer verbinden. Solltest Du einem Wolf begegnen, wäre dies sein grosses und sehr seltenes Geschenk. 1

 

1 nach Ursula und David Seghezzi in „Waldzeit, Visionssuche in europäischer Tradition“

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